Published On: 03.01.2023Kategorien: Rohrleitungsbau

(Nürnberg). Die OCHS Rohrleitungsbau GmbH, Nürnberg, konnte sich erfolgreich für den Umwelt-,
genauer: den Baumschutz in der Innenstadt Nürnbergs einbringen. Bei der grundlegenden
Sanierung und Ertüchtigung des seit 2018 nicht mehr betriebenen „Marientorzwinger“-Biergartens
half OCHS, wertvolle alte Kastanien zu erhalten.

Der Biergarten des „Marientorzwingers“ ist einer der traditionsreichsten in der Stadt Nürnberg; er
liegt am Innenstadt-Ring, direkt an beziehungsweise auf der historischen Stadtmauer. Der südliche
Teil wird mitsamt einer dortigen Gaststätte seit 2022 vom Hochbauamt der Stadt Nürnberg saniert,
eine Grünanlage errichtet, ein im Weltkrieg zerbombter Stadtmauerturm wieder aufgebaut und
sogar eine Art „Stadtmauermuseum“ errichtet.

Von Bedeutung für das traditionsreiche Tiefbauunternehmen OCHS – so Bauleiter im Spezialtiefbau Thomas
Pickl – ist eher das, was sich im Nordteil tut: Denn dort wird zurzeit eine Abgrenzungsmauer des
Biergartens durchbrochen und des Weiteren eine (in Zukunft öffentlich zugängliche) Terrassierung,
herab bis zur angrenzenden Kathariengasse mit Blickrichtung Gewerbemuseumplatz, eingebaut. „Die
Stadt Nürnberg“, lobt Pickl, „hat für dieses besondere Umfeld richtig Geld in die Hand genommen.
Der Biergarten soll nämlich von Norden her mit Stufen geöffnet und wiederbelebt werden, und das,
indem natürlich auch die alten Kastanienbäume erhalten bleiben“.

Um die schräge Abtreppung, die vom hoch gelegenen Mauerdurchbruch in breiter Terrassierung zum
Gewerbemuseumsplatz herunterführt, herzustellen, musste deshalb oben auf der Stadtmauer ein
sogenannter „Berliner Verbau“ errichtet werden, da sonst die Böschung die Baumwurzeln
abgegraben hätte. Für einen solchen Verbau, auch als Trägerbohlwand bezeichnet, werden Löcher in
den Boden gebohrt, in welche Stahlträger eingestellt werden. Zwischen diese werden Holzbohlen im
Zuge des Aushubs eingespannt und so verhindert, dass Erde in die Baugrube nachrutscht. Da die
Baustelle nur über eine zuvor aufgeschüttete steile Rampe erreicht werden konnte und wegen der
Bäume der Bohrplatz zusätzlich eingeschränkt war, kam ein klassisches Bohrgerät mit Mast nicht in
Frage.

Thomas Pickl erläutert: „Ein richtiges großes Bohrfahrzeug wäre die, für ein solches Gewicht nicht
ausreichend stabile Rampe gar nicht hochgekommen.“ Die Lösung: Ein Bagger, der mittels
vollhydraulischem Schnellwechsler den Baggerlöffel mit einer sogenannten „Bohrglocke“ tauschen
kann. So konnte sich der Bagger der Firma OCHS zuerst mit seinem Löffel zum Bohrplatz hochziehen
und anschließend vor Ort den Bohrstrang aufbauen. Der Bagger selbst konnte mit dieser Technologie
ausreichend Abstand zur historischen Stadtmauer und den Kastanien einhalten. Alle Arbeiten
erfolgten unter Aufsicht des städtischen Baumgutachters.

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